Das Grundkonzept
Das Grundkonzept des Kleinheimes HAUS FURTMÜHLE versucht auf die besonderen Herausforderungen und aktuellen Erfordernisse vieler Kinder und Jugendlicher einzugehen. Hierzu zählen vor allem Jugendliche mit sozialphobischen Tendenzen und anderen seelischen Herausforderungen, die im besonderen Maße von Ausgrenzung und sozialem Rückzug bedroht sind. Wir reagieren auf die aktuellen Problemlagen auf der Grundlage einer tiergestützten Naturpädagogik, die auf dem anthroposophischen Menschenbild basiert. Das pädagogische Team des Kleinheimes versucht den jungen Menschen auf der Furtmühle ein Zuhause auf Zeit zu bieten. In Verbindung mit individualpädagogischer Förderung und einem intensiven Beziehungsangebot soll die Einbindung in ein möglichst normales Lebensumfeld ermöglicht werden. Aus diesem Grund ist die Gruppengröße auf acht junge Menschen begrenzt und durch Binnendifferenzierung ausgestaltet. Das Gruppensetting ist bewusst sehr stark an familienanalogen Strukturen orientiert. Dies wird als maßgeblicher Teil und Erfolgsfaktor einer heilsamen und fördernden Pädagogik verstanden.
Das so gestaltete Kleinheim ist eingebettet in ein umfassendes sozialpädagogisches Angebot der Jugendhilfe im Familienzentrum Furtmühle. Der gemeinnützige Verein "man müsste lebensräume hinterlassen können“ e.V. ist Träger der Furtmühle, anerkannter freier Träger der Jugendhilfe und der außerschulischen Bildung. Der Verein hat das Anwesen der Furtmühle mit dem Ziel erworben, eine Basis zu schaffen für die Verwirklichung eines vielseitigen pädagogischen Konzeptes, das den Rahmen für sozialpädagogisches Handeln schafft und das Erleben, das Entstehen und die Schaffung von Beziehung in besonderem Maße fördert. Dies geschieht in einem sehr beruhigten, von Landwirtschaft und Tierhaltung geprägten Umfeld, das Raum und Möglichkeiten für intensive pädagogische Arbeit bietet.
Die beständige und intensive persönliche Zuwendung durch pädagogische Fachkräfte, das kontinuierliche Beziehungsangebot sowie die Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit Tierpflegerin, Vereinsmitgliedern, ehrenamtlichen Mitarbeitern, Nachbarn und Freunden fördern durch die ländliche Lebensatmosphäre den Abbau sozialer Ängste und die Integration in das Lebensumfeld.
Die Zielgruppe
Das Haus Furtmühle hält ein stationäres Jugendhilfe-Angebot für männliche und weibliche Jugendliche und Kinder ab 11 Jahren bereit. Das Kleinheim bietet Platz für acht junge Menschen, die aufgrund ihres besonderen Bedarfs an Betreuung und individueller Förderung Hilfe zur Überwindung ihrer Entwicklungsschwierigkeiten erhalten.
Kinder und Jugendliche, die
- auf bestehende Konflikte in Elternhaus und/oder Schule mit sozialem Rückzug reagieren,
- die sich in verfahrenen und scheinbar ausweglosen Situationen befinden, weil z. B. die Erziehungskraft der Eltern nicht ausreicht,
- deren körperliche und seelische Gesundheit durch die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie gefährdet ist,
- die auf Grund von bereits erlebten Ausgrenzungs- und Mobbingerfahrungen eine intensive Betreuung in kleinen Gruppen und einen besonderen Schutzraum benötigen,
- die aufgrund ihrer seelischen Verfassung ein sehr überschaubares Setting benötigen,
- die in anderen Jugendhilfemaßnahmen aufgrund ihrer Besonderheiten im Gruppenzusammenhang von Ausgrenzung bedroht sind,
- die ihre Probleme eher nach innen als nach außen ausagieren,
- die durch besondere seelische Herausforderungen besondere Förderung und Unterstützung bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben benötigen,
- deren Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist (§ 35a KJHG),
- die vorübergehend ein besonderes und strukturiertes Beziehungsangebot außerhalb ihres gewohnten Umfelds benötigen,
- die ohne sorgeberechtigte Begleitung aus ihrem Heimatland nach Deutschland geflohen sind und einen besonderen pädagogischen Bedarf haben
können im Haus Furtmühle stationär betreut werden.
Das Haus Furtmühle bietet:
- die Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen Angeboten
- ein sorgfältig ausgearbeitetes, beständiges und fachlich begleitetes Angebot zum Aufbau sozialer Beziehungen
- eine feste, pädagogisch gestaltete Tagesstruktur mit der Möglichkeit einer individuellen, bedürfnisorientierten Gestaltung
- achtsame individuelle Ansprache und Betreuung durch ein stabiles Team
- Mitspracherecht und Mitwirkungsmöglichkeiten im Lebensalltag · eine individuelle Förderung zur Überwindung von Verhaltensproblemen
- die Chance, eigene Interessen zu entwickeln und ihnen nachzugehen
- eine fortlaufende Förderung der lebenspraktischen Kompetenzen
- Förderung und Unterstützung auf dem Weg zur Selbständigkeit
- Unterstützung bei der Lösung von Konflikten und Krisen
- Vielfältige Möglichkeiten des sozialen Lernens in der Gruppe
- Hilfestellung bei allen schulischen Belangen · Beratung und Unterstützung in Fragen der Ausbildung
- intensive Unterstützung hin zur sozialen Integration und zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung (§ 35 KJHG; intensive sozialpädagogische Betreuung)
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